Aus der Geschichte der Gemeinde Berghaupten

Berghaupten hat eine bewegte politische Geschichte, die auf das Engste mit der Geschichte des Hauses derer “von Hohengeroldseck” verflochten ist.
- 1277 wird das Dorf erstmals in einem Teilungsbrief der beiden rechtsrheinischen Geroldsecker Linien erwähnt. Heinrich von Geroldseck-Veldenz nahm seinen Sitz auf dem Rauhkasten und Berghaupten kam zu seiner Herrschaft.
- Durch weitere Erbfolge wurde das Dorf geteilt und die nördliche Hälfte (etwa in der heutigen Ortsmitte) wurde Eigentum des Bischofs von Straßburg, welcher diesen Anteil in das Bistum Straßburg einbrachte.
- 1536 verpfändete Tiebold von Hohengeroldseck das Dorf und Tal Berghaupten an die Straßburger Familie von Böcklin bis Berghaupten im Jahr 1485 an die Kurfürsten in Heidelberg kam. Sie waren Pfandherren der Geroldsecker, die in jenen Jahren ständig in Geldnot waren.
- 1522 lösten die Geroldsecker die Pfandschaft wieder ein, und wurden wieder Besitzer von Berghaupten. Nach mehrmaligen weiteren Erbteilungen und somit Herrschaftswechseln erlosch das Geschlecht der Hohengeroldsecker im Jahre 1634 durch den Tod des letzten Geroldsecker Jakob.
Das Mannlehen Geroldseck fiel an das Erzhaus Österreich und der nördliche Teil wieder an den Bischof von Straßburg zurück. In den Folgejahren fanden Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den Familien des Grafen Cronberg, welches dem Haus Österreich verbunden waren und den Erben des Feldmarschalls Franz von Mercy, Gengenbach, welche das Dorf vom Bischof von Straßburg erhielten, statt. Die Streitigkeiten setzten sich zum Schrecken der Einwohner fort. Es war eine Zeit der Rechtlosigkeit und Willkür. Der kaiserliche Reichshofrat wies jedoch die Klage des Grafen von Cronberg ab. Das Geschlecht von Mercy blieb zunächst weiter im Besitz von Berghaupten, verpfändete es an den Markgrafen Friedrich von Baden-Durlach und wollte es später verkaufen.
Der Bischof von Straßburg als Lehensherrn willigte jedoch in den Verkauf nicht ein und und vergab den Ort Tobias Ernest Freiherr von Schleys, einem straßburgischen Adligen. An den Verkauf knüpfte der Bischof die Bedingung, dass von Schleys dem Markgrafen die 1200 Gulden Pfand erstatten musste und gleichzeitig den Vorbehalt, das falls er oder einer seiner männlichen Nachkommen einer anderen Religion als der katholischen übergehe, der Besitz an den Bischof von Straßburg zurückfalle. Die Familie von Schleys wohnte im Schlösschen, dem heutigen Rathaus und starb 1814 aus. Danach wurde Berghaupten landesherrlich.Während des 30-jährigen Krieges und der französischen Eroberungskriege, kam es 1678 zu einem Treffen der Truppen von Ludwig XIV und Kaiser Leopold am Bellenwald. Aus einer alten Druckschrift des Jahres 1755 über die Bevölkerung ist zu entnehmen, dass Berghaupten etwa 60 Einwohner hatte. Die geringe Bevölkerungszahl ist verständlich wenn man weis, dass die Kinzig vor ihrer Begradigung bei Hochwasser einen Teil des Dorfes ständig überflutete.